Am 05.03.2020 haben wir als Mittelstufe im Bildungsgang Verwaltungsfachangestellte im Sportunterricht die Blindensportart „Torball“ ausprobiert. Das Equipment wurde freundlicherweise von Frau Werske von der Focus-Schule Gelsenkirchen zur Verfügung gestellt, die mich und meine Lehrerinnen und Lehrer des Klaus-Steilmann-Berufskollegs im und außerhalb des Unterrichts unterstützt. Da ich nach gesetzlicher Definition blind bin und in der Vergangenheit bereits mit „Torball“ Erfahrungen sammeln konnte, habe ich zunächst mit Frau Werske zusammen der Klasse die Grundlagen erklärt.

Die Spieler sind ausschließlich auf ihr Gehör angewiesen, da mit Hilfe einer lichtundurchlässigen, sogenannten “Dunkelbrille”, allen Spielern der Sehrest genommen wird. Es kommt also auf das Gehör an. Das Angriffsspiel der gegnerischen Mannschaft und die Bewegungen werden von den Spielern ausschließlich über das Gehör wahrgenommen. In der Sporthalle herrscht eine stille Atmosphäre. Der Ball ist ungefähr so groß wie ein Fußball und kann durch kleine Metallringe im Inneren des Balles akustisch verfolgt werden. Als Orientierung für die Spieler dienen drei 1×2 Meter große Teppichmatten, die an vorgegebenen Stellen festgeklebt sind; hier haben wir uns mit Gymnastikmatten ausgeholfen, die im Spielverlauf immer wieder von „Helfern“ in Position gebracht wurden. Zwischen den beiden Mannschaftsräumen befindet sich eine neutrale Zone. Es werden grundsätzlich drei Leinen quer über das Feld gespannt. An den Leinen sind Glöckchen befestigt. Bei einer Berührung der Leinen durch den Ball oder die Spieler läuten die Glöckchen. Dies darf nicht passieren. Außerdem spielt jede Mannschaft mit drei Feldspielern. Die Klasse war insgesamt sehr offen und interessiert. Insgesamt hat es uns allen Spaß gemacht und ich war positiv überrascht, wie gut es funktionierte. Abschließend kann ich sagen, dass es für mich spannend war zu verfolgen, wie Menschen ohne Seheinschränkungen ohne zu sehen sich beim Sport schlagen. Alle hatten die gleichen Voraussetzungen und es ist schön zu sehen, dass Inklusion im Sportunterricht funktionieren kann.

Enes Tekin, Verwaltungsfachangestellter, VM3