VTO 2016 auf großer (Seh-)Fahrt

Donnerstag, 07:09 Uhr – Der Zug fährt und das auch noch pünktlich!

Nachdem man sich bereits eine halbe Stunde zuvor am Hauptbahnhof Bochum eingefunden hatte, konnte es nun losgehen – vom Pott an die Waterkant.

Nach ca. 3 Stunden Fahrt wurden 16 Schüler und begleitende Lehrkörper feuchtfröhlich vom bekannten Hamburger „Schietwedder“ in Empfang genommen.

Dem Wetter zum Trotz wurde die Strecke zum Domizil für die nächsten drei Nächte zu Fuß zurückgelegt. 20 Minuten ratterten die Rollköfferchen durch den Nieselregen. Nach einer kurzen Trockenpause machten wir uns auf den Weg in Richtung des ersten Programmpunktes der Fahrt – zur Verwaltungsschule Hamburg. Hier wartete bereits ein netter Empfang der Hamburger Kollegen mit belegten Brötchen und Getränken.

Nach einer kleinen Präsentation über Ablauf und Inhalte der Verwaltungsausbildung in Hamburg war unsere Frage beantwortet, ob die Ausbildung in einem Stadtstaat anders abläuft als bei uns – Nein! Inhaltlich unterscheidet sie sich lediglich in dem erteilten Englischunterricht. Allerdings unternehmen die Hamburger Kollegen in den zweieinhalb Jahren drei Kursfahrten. Ein wenig neidisch waren wir aber auf den Pausenraum mit Sofa und Kicker und die sehr gut ausgestatteten Seminarräume.

Mittlerweile hatte der Regen nachgelassen und wir nutzten die Gelegenheit, uns im sog. Portugiesenviertel auf die Suche nach einer Lokalität zu machen; eine bot spontan Platz für 18 Personen.

Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Hamburger Kiez, um den ersten Abend mit Kickern, Livemusik und interessanten Gesprächen in verschiedenen Kneipen ausklingen zu lassen.

Freitagmorgen – Der Blick aus dem Fenster verrät, das „Schietwedder“ bleibt uns treu.

Nach Kaffee und Frühstück ging es los zum zweiten Programmpunkt. Ein netter junger Mann namens René nahm uns mit zu einer Führung durch das neue Aushängeschild Hamburgs – die Hafencity.

Der Wahlhamburger aus Essen brachte uns den Wandel vom alten Hamburger Hafen zum neuen Wohn- und Geschäftsviertel mit durchdachtem Konzept nahe.

Von einem Drittelmix aus hochpreisigen Luxuswohnungen, normalpreisigen Wohnungen für die Mittelschicht und sozialem Wohnungsbau über Spielplätze, die von Kindern designt wurden, bis hin zu Schulen mit dem Schulhof auf dem Dach… Es gab interessante Ideen, die man sich für das Ruhrgebiet an der einen oder anderen Stelle sicher auch wünschen würde.

Die Tour endete mit einer kleinen Führung auf der Besucherplattform der Elbphilharmonie, liebevoll „Elphi“ genannt, wo wir auch in den Genuss der Hamburger steifen Brise kamen.

Danach haben wir das Highlight „Alter Elbtunnel“ besucht. Runter und einmal unter der Elbe, durch die alte gekachelte Röhre, auf die Musicalinsel Steinwerder. Es ist aber immer wieder ein etwas komisches Gefühl mit der Menge Wasser über dem Kopf. Aber eine gute Idee, den alten Tunnel einfach für Fußgänger und Radfahrer weiter zu betreiben. Besonders nett ist der Service, dass man sich mit dem alten Autoaufzug wieder an die Oberfläche ziehen lassen kann.

Der Samstag wartete mal wieder mit Regen auf und wir machten uns auf den Weg zu unserem letzten festen Programmpunkt der Fahrt – Eine szenische Führung durch das Museum der Arbeit mit der Schauspielerin Andrea Neelmayer.

Fräulein Therese Janning (Andrea Neelmayer), die Buchhalterin des Handelskontors war, stellvertretend für ihren Chef, auf der Suche nach neuen Angestellten als Sekretärinnen, Kontoristen und Buchaltern. Wir schlüpften in die Rolle der Bewerberinnen und Bewerber und wurden so in die szenische Führung eingebunden. Ob Stenotest oder 10-Finger blind auf der hochmodernen Schreibmaschine, Diktat oder Telegraphieren – Wir konnten alle unser Können unter Beweis stellen.

Nach der Führung war bis zum Abend nichts Festes mehr geplant, so dass wir das immer besser werdende Wetter ausnutzen konnten für Shoppingtouren, Sightseeing auf eigene Faust durch die Elbmetropole oder ganz samstagstypisch für die Bundesliga.

Nächster Treffpunkt waren die Landungsbrücken am Abend, denn an diesem Wochenende fanden die Cruise Days statt.

Dabei wird der Hafen blau illuminiert, die großen Kreuzfahrtveranstalter sind mit Infoständen vertreten und ein DJ sorgt für die stilechte Kreuzfahrtatmosphäre. Highlight ist aber die Parade der Ozeanriesen mit musikalischer Untermalung und Feuerwerk.

Hier gab es noch eine bildungsgangübergreifende Zusammenkunft von VFAs und SOFAs des KSBK.

Nachdem man gemeinsam die schwimmenden Partyhotels standesgemäß aus dem Hamburger Hafen verabschiedet hatte, ging es für uns von dort weiter Richtung Hamburger Berg. Hier reiht sich eine Kneipe an die nächste, so dass man die Qual der Wahl hat.

Nachdem die erste Wahl, die „Barbara-Bar“, nicht ganz die Geschmäcker der Gruppe traf, konnten wir uns auf das „Roschinsky’s“ einigen. Hier wurde ein illustrer Mix aus Evergreens und aktueller Musik von Rock über Hip Hop bis hin zu eingängigen Popsounds angeboten, so dass es zum Abschluss der Fahrt dann noch einmal etwas später wurde.

Überraschender Weise standen alle am kommenden Morgen pünktlich und abmarschbereit vor dem Hostel, um die Heimreise anzutreten.

Und was soll man sagen, es regnete zur Abwechslung mal nicht. Es schien sogar die Sonne.

Abschließend kann man sagen, dass Hamburg immer eine Reise wert ist und es jedes Mal etwas zu entdecken gibt.

Text von Vanessa Böckers, VTO

Fotos von Celine Bettermann, Vanessa Böckers, Volker Müller (L) und Sven Tunjic