Am 1. Februar 2018 war es endlich soweit: Nach 7 Semestern bzw. 3,5 Jahren endete ganz offiziell der erste Studiengang der Fachschule für Wirtschaft am Klaus-Steilmann-Berufskolleg in Bochum. Im Beisein des Oberbürgermeisters Thomas Eiskirch und Richard Stigulinszky vom Ministerium für Schule und Bildung NRW erhielten insgesamt 35 von ehemals 70 Studierenden im festlichen RahmenDie Fotostrecke zur Abschlussfeier finden Sie am Ende des Artikels. ihr Staatsexamen in der Fachrichtung BWL mit Schwerpunkt Gesundheitsökonomie und -management.

Nach zahlreichen Grußworten und Glückwünschen seitens des Schulträgers und von politischer Seite ergriffen die ehemaligen Studenten das Wort und reflektierten mit Fotos untermalt die vergangene Studienzeit. Dabei wurde neben anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten auch von humorvollen Momenten und erkenntnisreichen gemeinsamen Aktionen berichtet.

Immerhin hieß es seit August 2014 berufsbegleitend jeden Dienstag- und Mittwochabend sowie jeden 2. Samstagvormittag Vorlesung, Vorlesung, Vorlesung, Selbstlernphasen nicht mit eingerechnet. Eine Mammutaufgabe für 42 Monate, in der man wenig Zeit für Familie, Freunde und Hobbys hatte. Einzig in den Ferien NRWs gab es für die engagierten, vorwiegend jungen Mitstudierenden Erholungspausen.

Der letzte offizielle Programmpunkt rückte indes immer näher: Die Zeugnisausgabe.
Mit persönlichen und liebevollen Worten überreichten die Kursleiter Frau Pennartz und Herr Glumm den frisch gebackenen Betriebswirten die langersehnten Diplome.

Zitate

„Svenja Dassié war unsere charmante Kritikerin im Kurs. Wenn es darum ging, eine Unternehmenssituation kritisch zu durchdenken, dann erstaunte Svenja einen mit Aspekten, auf die wir anderen sicher nicht kamen – also mir eingeschlossen – die aber doch immer logisch waren. Svenja, wir schätzen dich sehr als unsere Querdenkerin.“

„Rebecca war unsere Power-Frau. An sich still und zurückhaltend und dann bekam sie während des Studiums ein Kind, zog an die Nordsee, wagte dort den Berufswiedereinstieg und schloss ihr Studium trotzdem ab. Dass du das geschafft hast, dafür bewundern wir dich, Rebecca!“

„Marius war einer unserer Studenten, der gut bei der Sache war und trotzdem auf wohltuende Weise auch einmal Fünfe gerade sein lassen konnte. Marius, wir bewundern an dir, dass du geerdet bist – egal wie stressig es wird.“

Aus eigener Erfahrung kann daher bestätigt werden: „Das Studium an der Fachschule für Wirtschaft ist ein langer aber lohnenswerter Weg.“ Vielen Absolventen winken attraktive Positionen im mittleren Management des bisherigen Arbeitgebers. Manche setzen ihr Studium berufsbegleitend bei anderen Bildungsträgern fort (Bachelor, Master) und weitere orientieren sich dienstlich neu, da sich mit dem Staatsexamen neue Perspektiven eröffnen.

Mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet winken medizinischen Fachangestellten, gleich welcher Gruppierung,  Einsatzmöglichkeiten in leitungs- und führungsbezogenen Tätigkeiten wie beispielweise dem Qualitätsmanagement, dem Personal- oder Rechnungswesen oder im Controlling. Zudem erreicht man mit der erworbenen Fortbildung und dem entsprechenden Stellenprofil am Arbeitsplatz eine tarifliche Höhergruppierung.  Eine Win-Win-Situation für jede Praxis/Klinik in Zeiten von Zusammenlegungen, steigender Anforderungen des Klientels und dem Wandel rechtlicher Rahmenbedingungen.

Interesse geweckt?

Das Wattenscheider Berufskolleg bietet als erster und einziger Bildungsträger diese Spezialisierung an und begegnet damit der wachsenden Nachfrage hochqualifizierter Beschäftigten im Gesundheitswesen. Der Studiengang richtet sich dabei vor allem an Sozialversicherungsangestellte, Gesundheitskaufleute, Angestellte aus Pflegebereichen sowie medizinischen Fachangestellten (MFA, ZFA, TFA). Neben dem Staatexamen kann man im Verlauf des Studiums den Ausbilderschein nach Ausbildereignungsverordnung der IHK Bochum und das Zertifikat Projektmanagement der Fernuni Hagen erlangen. Durch eine weitere zusätzliche Prüfung besteht zudem das Angebot, die Fachhochschulreife zu erlangen.

Die Voraussetzung für den Zugang zur Fachschule sind dabei überschaubar. Neben der Fachoberschulreife (FOR) oder einen höherwertigem Abschluss muss entweder eine kaufmännische oder medizinische Ausbildung und eine mindestens einjährige Berufspraxis oder eine mindestens fünfjährige Berufstätigkeit vorliegen. Das Klaus-Steilmann-Berufskolleg erhebt für das berufsbegleitende Studium keine Gebühren. Es fallen lediglich Kosten für Lehrbücher und Arbeitsmaterial sowie eine geringe jährliche Servicepauschale an.

Weitere Informationen unter Fachschule Gesundheitsökonomie und -management.

Sandra Swajkowski-Rogall(TFA), Betriebswirtin mit Schwerpunkt Gesundheitsökonomie und -management